Veranstaltungsreihe im WS 2013/2014

Die rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich aus den Möglichkeiten der Entfaltung und Verletzung von Persönlichkeitsrechten im Internet ergeben, sind vielgestaltig und bedürfen weiterer wissenschaftlicher Aufarbeitung. Die Veranstaltungsreihe bringt Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen aus Recht und Netzpolitik zusammen, um diese Fragen disziplinenübergreifend zu diskutieren.

#SafeCyberSpaces

21.11.2013, 18 – 20 Uhr

Welche Rolle spielt das Recht, wenn in virtuellen Welten Persönlichkeitsrechte von Menschen angegriffen und verletzt werden? Welche Persönlichkeitsrechte haben Internet-User_innen überhaupt? Wann sind sie in ihren fundamentalen Rechten verletzt und was können sie dagegen tun? Welche Interventionsstrategien – online und offline – mobilisieren Menschen im Netz und in welchem Zusammenhang steht das mit offiziellen rechtlichen Regulierungssystemen? 

Diesen Fragen widmet sich die Auftaktveranstaltung dieser Veranstaltungsreihe. Die Veranstaltung thematisiert Erfahrungen von Netzfeminist_innen, die u.a. mit ihrem #Aufschrei Erfahrungen sexistischer Belästigung, Beleidigung und Diffamierung bis hin zu Vergewaltigungs- und Todesdrohungen sichtbar machten, im Zusammenhang mit juristischen Herausforderungen in den Spannungsfeldern Öffentlichkeit-Privatheit und Netzfreiheit und -regulierung aus verschiedenen Theorie- und Praxisperspektiven.

Referent_innen: Simon Assion (Telemedicus.info), Kathrin Ganz (Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik, TU Harburg), Ama Walton (Rechtsanwältin, Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht und Wirtschaftsmediatorin, München), Dr. Maria Wersig (Deutscher Juristinnenbund)
Moderation: Dr. Sarah Elsuni (HU Berlin)

#Medienwandel

05.12.2013, 18 – 20 Uhr

Zu den traditionellen Aufgaben des Medienrechts gehört es, die Balance zwischen der Medienfreiheit und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte herzustellen. Dabei muss eine freie öffentliche Meinungsbildung ebenso gewährleistet werden wie der individuelle Schutz derjenigen, die von der Berichterstattung betroffen sind. Die grundlegenden Anforderungen wie auch die Entwicklung der Sorgfaltsmaßstäbe für die Medien gingen vom Typus der organisierten, professionell-journalistisch arbeitenden Massenmedien aus. Der Medienwandel hat die Medienlandschaft und ihre Arbeitsweisen pluralisiert. Sollen die für die klassischen Medien entwickelten Standards nun für alle gelten? Haben sie eine abschreckende Wirkung für neue Angebotstypen oder sind sie umgekehrt erst Recht erforderlich, weil sich die Persönlichkeitsgefährdungen mit diesen vervielfältigt haben? Diesen Fragen soll hier nachgegangen werden.

Referent: Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Ladeur (Universität Hamburg)
Moderation: Prof. Dr. Martin Eifert, LL.M. (Berkeley) (HU Berlin)

#Selbstregulierung

19.12.2013, 18 – 20 Uhr

Soziale Netzwerke bieten mannigfaltige Möglichkeiten zur Entfaltung der Persönlichkeit, aber auch zur Verletzung ihrer Rechte. Sobald die Verletzung von Persönlichkeitsrechten mittels technologischer Neuentwicklungen droht, erklingt der Ruf nach dem Gesetzgeber. Doch nicht nur staatliche Regulierung kann Ehre, Privatsphäre und personenbezogene Daten der Nutzer sozialer Netzwerke schützen. Die Anbieter selbst könnten ebenfalls entsprechende Vorkehrungen treffen.

Diese Veranstaltung wird die Möglichkeiten der #Selbstregulierung im Bereich sozialer Netzwerke betrachten. Was bewirken Selbstverpflichtungen, wo liegen ihre Tücken? Wo existieren sie bereits? Wie ergänzen sich staatliche Regulierung und Selbstregulierung? Diese und weitere Fragen werden die Referenten Dr. Carlo Piltz und Dr. Rainer Stentzel in zwei Impulsvorträgen erörtern Anschließend werden sie mit dem Publikum diskutieren.

Referenten: Dr. Carlo Piltz (delegedata.de), Dr. Rainer Stentzel (BMI)
Moderation: Sebastian Golla (HU Berlin)

PowerPoint-Präsentation (Dr. Carlo Piltz)

#HateSpeech

30.01.2014, 18 – 20 Uhr

Hate Speech ist eine Kommunikationsform, mit der Menschen rassistisch, sexistisch, aufgrund ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder anderer (tatsächlicher oder unterstellter) Eigenschaften herabgesetzt werden sollen. Die Veranstaltung widmet sich den rechtlichen und sprachwissenschaftlichen Aspekten von Hate Speech. Welche Arten von Hate Speech gibt es und wie wirken sie? Wie verändert Hate Speech das Verhältnis der Mehrheit zur Minderheit? Welche Rolle spielen die Medien, über die Hate Speech verbreitet wird? Sollte eine demokratische Gesellschaft Hate Speech unter dem Gesichtspunkt des Rechts auf freie Meinungsäußerung tolerieren oder dieser Kommunikationsform aus Gründen des Minderheitenschutzes mit – möglicher-weise sogar strafrechtlicher – Strenge begegnen? Nach einer Einführung in das Phänomen und einer Erörterung dieser und anderer Fragen in zwei Impulsvorträgen ist eine Diskussion mit dem Publikum vorgesehen.

Einführung: Prof. Dr. Martin Heger (HU Berlin)
Referent_in: Prof. Dr. Jörg Meibauer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Dr. Claudia Keiser (Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte an der Universität Hannover)
Moderation: Dr. Erol Pohlreich (beide HU Berlin)

#Algorithmen

06.02.2014, 18 – 20 Uhr

(Weitere Informationen folgen.)

Referenten: Gernot Lehr (Redeker Sellner Dahs Rechtsanwälte), Dr. Georg Nolte (Google Germany)
Moderation: Prof. Dr. Katharina de la Durantaye, LL.M. (Yale) (HU Berlin)

 

Kontakt: persoenlichkeit@hlci.de
Keine Anmeldung erforderlich!

Die wichtigsten Daten gibt es zum Mitnehmen auf diesem Flyer.
Flyer A5

 

 

 

 

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